Im Windpark Gönnebek steht zeitnah der Bau von 12 Windenergieanlagen an. Noch vor Baubeginn wurde eine tierische Entdeckung gemacht: Ein Nest der Roten Waldameise wurde auf der geplanten Zuwegung gefunden. Diese Ameisenart und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Gemeinsam mit der Ameisenschutzwarte Norddeutschland e.V. (AWS Nord) wurde eine sogenannte Not-Umsiedlung des Nestes geplant, um die Ameisen aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Anfang Juli wurde die geplante Umsiedlung in die Tat umgesetzt. Der AWS Nord rückte mit einem Minibagger und Schaufeln an. Das Nest wurde zunächst großflächig freigelegt und anschließend schichtweise händisch abgetragen. Nach einer rund 30 km weiten Transportfahrt Richtung Süden wurde das Nest auf einer Naturschutzfläche der Schrombach-Stiftung in Neversdorf in gleicher Form wieder ausgebracht. Eine Nachkontrolle des Ursprungsortes stellte sicher, dass auch die Nachzügler eingefangen und in ihr neues Heim umgesiedelt werden konnten.
Der AWS Nord wird das neue Domizil der Ameisen nun kontrollieren und betreuen. Die Zuwegung ist bereits wieder freigegeben und der Bau der Windenergieanlagen kann wie geplant weitergehen.
Durch die lösungsorientierte Zusammenarbeit aller Parteien konnte somit der Schutz der Tiere und der Natur sowie der Ausbau nachhaltiger Energie gewährleistet werden.
Wissensfakt für die besonders Interessierten: Eine Laboruntersuchung der AWS Nord ergab, dass es sich um die Ameisenart „Formica polyctena“ (Kahlrückige Waldameise) handelt. Die Kolonien dieser Art können mehrere tausend Königinnen haben.